Donnerstag, 9. Januar 2014

Bidet

In meinem heutigen Blog-Artikel geht es um Körperhygiene.
Begonnen hat alles vor anderthalb Jahren in San Francisco. Genauer gesagt am Stillen Örtchen des Google Office San Francisco. Das sah nämlich etwas anders aus als was ich bisher so gewohnt war. Das Amerikanische Klos anders funktionieren als Europäische hatte ich nach knapp einer Woche Amerika-Aufenthalt bereits mitbekommen, aber das hier war nochmal anders:


Hm, wo ist denn die Klospülung? Der schwarze Taster? Und wozu das Stromkabel?
Tja und dann war da noch das Kontroll-Paneel an der Kabinenwand:


Bitteschön, das ist ein Bidet-WC mit integrierter Sitzheizung, Wasserdüsen für die gründliche Reinigung vorne und hinten und sogar noch einem Föhn zum Abtrocknen!
Ein wenig unsicher war ich mir ja schon, ob ich damit nicht eine komplett-Überschwemmung anrichten würde, aber schließlich hat die Neugier gesiegt und ich habe es ausprobiert. Gar nicht schlecht. Sehr zielgerichteter Strahl, angenehme Temperatur und nachher wirklich schön sauber.
Wasserdruck und Temperatur können auch angepasst werden. Eigentlich eine Feine Sache.
Bidets kannte ich zu dem Zeitpunkt bereits, wusste aber nicht so recht damit umzugehen, dieses Ding hingegen hinterließ einen bleibenden Eindruck. Beim nächsten Italien-Urlaub wurde dann das Bidet ausgiebig getestet - Überschwemmung inklusive.
Seit diesem Amerika-Aufenthalt hat mich die Idee der integrierten Bidet-Funktion nicht mehr losgelassen, sowas muss man doch auch als Otto-Normalsterblicher kaufen können. Ja, können schon, nur fangen die Preise für diese Dinge bei etwa 400 Euro aufwärts an. Das war es mir dann doch nicht ganz wert. Strom haben wir am Klo auch nicht wirklich und für ein richtiges Bidet haben wir ohnedies keinen Platz, also blieb es mal bei einem wagen Wunsch. Bis ich letztes Wochenende beim Stöbern im Internet auf etwas gestoßen bin. Es handelt sich dabei um einen Aufsatz der unter den Toilettensitz montiert wird und rein mechanisch Wasser über optional eine oder zwei Düsen an die gewünschten Körperpartien spritzt. Es gäbe sogar eine Ausführung bei der Kalt- und Warmwasser gemischt werden können, aber da wir keinen Warmwasseranschluss am Klo haben, haben wir uns für die Ausführung mit Kaltwasseranschluss und zwei Düsen entschieden. Das Ding hat gerade mal 45 Euro gekostet, vergleichsweise also wirklich günstig. Was mir auch gut gefällt ist, dass man seine bisherige Klobrille behält und nicht so ein steriles weißes Ding haben muss. Die Strahlstärke kann ganz genau nach Bedarf angepasst werden und eine Düsenreinigungsfunktion gibt es auch.
Die Montage war bis auf ein paar kleinere Probleme sehr einfach. In der Lieferung war neben dem Aufsatz auch ein Adapter (inkl. Dichtungen), 1,5 Meter Schlauch sowie ein Metall-Wasserschlauch den ich aber nicht gebraucht habe. Das erste Hauptproblem das ich hatte war, dass die Metallmutter die auf den Schlauch gesteckt werden muss so eng war, dass ich sie fast nicht drauf bekommen hätte und  ich keinen passenden 14er Schraubenschlüssel hatte um sie fest zu ziehen. Das zweite Problem war, dass die Schrauben des WC-Sitzes nicht lang genug waren. Also bin ich zum Baumarkt gegangen um einen verstellbaren Schraubenschlüssel und längere Schrauben zu besorgen. Ersteres war einfach, Zweiteres hat sich etwas schwieriger gestaltet. Die Leute beim Baumarkt waren alle sehr freundlich und hilfreich und nach vermessen etlicher Schrauben bin ich mit einer Meter langen 6mm Gewindestange abgezogen, von der ich mir zu Hause mit Hilfe von zwei Schraubzwingen und einer Allzwecksäge zwei etwa 10 cm lange Stücke runtergeschnitten habe. Der Rest war einfach.
So sieht das Ganze nun aus:


Hübsch, gell? Funktionieren tut es auch ganz ausgezeichnet. Die Wassertemperatur ist für kürzere Waschgänge okay, für längere etwas gewöhnungsbedürftig, aber so lange wie fürs Testen werden wir das Wasser Routinemäßig vermutlich eh nicht benötigen.


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