Sonntag, 21. September 2014

Parzelle Mitte September


Und wieder ist ein Monat um. Wir hatten sehr viel Regen. Die wenigen Tage an denen es nicht geregnet hat waren wir damit beschäftigt zu ernten, Unkraut zu jäten und kaputte Pflanzen auszureißen. Durch die nass kalte Witterung haben sich die zwei gefürchtetsten Gemüsegartenpilze Braunfäule und Mehltau wie ein Lauffeuer verbreitet. Innerhalb kürzester Zeit sind fast alle Tomatenpflanzen sowie etliche Kürbisgewächse diesen Krankheiten zum Opfer gefallen.
Aber es gab auch Erfreuliches.
Fisolen konnten wir so viele ernten wie nie zuvor. Unsere Rüben sind dieses Jahr echt gewaltig, groß und süß. Trotz des komplett ungeeigneten Wetters gab es einige Okra Schoten zu ernten und auch die Kartoffelernte hat außergewöhnlich große schöne Knollen hervorgebracht.


Eigentlich darf ich mich ja nicht beklagen. Unsere Tomatenernte dieses Jahr war überreich. Die Tomaten waren durchwegs sehr groß und haben nach kaum etwas geschmeckt. Insgesamt konnten wir um die 20 Halbliter Gläser Tomatensauce einkochen.

Bilder wie das folgende waren in den letzten Wochen die Regel. Fisolen und Inka-Gurken in rauen Mengen. Entsprechend oft gab es Inka-Gurken & Fisolen Carbonara Sauce zu Spaghetti.

 

Fragt man mich nun welche der Beiden Inka-Gurken Sorten ich empfehlen würde, so ist es ein klares Beide. Bisher hatte ich Cyclanthera pedata immer den Vorzug gegeben, dieses Jahr allerdings hat Cyclanthera brachystachya ein gutes Monat vor C. pedata zu tragen begonnen. Die Früchte sind zwar etwas kleiner und die Kerne reifen schneller aus, allerdings bringt ein ganzes Monat natürlich auch sehr viele zusätzliche Früchte. C. pedata legt jetzt erst so richtig los, während wir von C. brachystachya schon etliche Mahlzeiten genossen haben. C. pedata punktet dafür mit großen gleichförmigen Früchten die ein etwas größeres Erntefenster haben bevor die Kerne hart und die Früchte hohl werden.

Links: Cyclanthera pedata                Rechts: Cyclanthera brachystachya
Besondere Freude bereitet mir momentan der Nachwuchs unserer Zauneidechse. Das große Muttertier hatte sich ja den Kompost-Sack am Ende unserer Parzelle als Wohnung ausgesucht und dort genau das gemacht was ich schon erwartet hatte, nämlich Nachwuchs gezeugt. Die kleinen Eidechsen sind zwar scheu, aber auch recht neugierig. Sie erkunden die gesamte Parzelle, kommen zum Sonnen aber immer wieder zu dem Sack zurück.



Sehr wacker geschlagen haben sich dieses Jahr unsere Kartoffeln. 7,75kg haben wir aus der Erde geholt. Da ein Großteil der Kartoffeln dieses Jahr auch geblüht und Früchte produziert hat, habe ich auch wieder Saatgut genommen. Vielleicht starte ich nächstes Jahr ja wieder einen Versuch Kartoffeln aus Samen zu ziehen, zusätzlich zu normalen Saatkartoffeln.
Was mich neben der Größe der Kartoffeln besonders gefreut hat ist der große Farbreichtum, gelb, rot, violett, alles dabei.


Kartoffelbeeren

Nachdem wir die Kartoffelfelder abgeräumt hatten war dort natürlich viel Platz. Wir haben die Erde etwas umgestochen und dann in zwei Beete geteilt. Auf diese zwei Beete habe ich Spinat ausgesät. Der Spinat ist bereits gekeimt und ich hoffe, dass er bald reichlich Blattmasse ausbildet.



Sehr schön, wenn auch relativ klein, sind unsere Okra Pflanzen. Ich lasse jetzt eine Schote ausreifen in der Hoffnung Saatgut für nächstes Jahr zu gewinnen. Auf den Pflanzen sind noch jede Menge Knospen. Sollte das Wetter jetzt noch längere Zeit sonnig und warm werden, denke ich, dass wir noch einige Schoten werden ernten können.




Nachdem zu Beginn der Saison lediglich eine einzige Spargelerbsenpflanze gekeimt ist, hatte ich die Hoffnung auf große Ernte eigentlich schon aufgegeben. Jetzt produziert diese eine Pflanze aber Massen an Schoten. Roh schmecken sie mir jetzt nicht wirklich. Im Mischgemüse waren sie allerdings sehr gut. Das Hauptproblem ist, dass man die Schoten extrem jung ernten muss damit sie noch zart sind. Bei älteren Schoten bildet sich innen eine harte Hülse, was das Essen ein wenig zur Spielerei macht. Es hat mich an das Essen von Garnelen erinnert: Erst die weichen Flügel mit den Zähnen abstreifen, dann die Hülse mit den Zähnen aufbrechen und die Erbsen raus essen.

Einer der vielen Zweige unserer Spargelerbse mit Blüten und Früchten
Unsere Artischocken gedeihen dieses Jahr so gut wie nie zuvor, allerdings lässt sich nach wie vor nicht eine einzige Knospe sehen.


Seit kurzem ernten wir Bohnen. Bohnen aus den Schoten zu holen gehört zu einer meiner liebsten Tätigkeiten. Es ist einfach eine Freude die wunderbaren Farbkombinationen zu betrachten die die violetten Bohnen mit den grünen Schoten ergeben. Obwohl das Bohnenrankgerüst mittlerweile komplett vom einen Kürbis überwüchert ist, gedeihen die Bohnen gut und produzieren viele Schoten.





Die Maisernte hat nun auch begonnen und wieder habe ich Probleme den richtigen Zeitpunkt für die Ernte zu erkennen. An den Staubfäden kann ich mich nicht orientieren, da die immer von irgendwelchen Käfern abgefressen werden. Ich versuche daher die Größe der Körner durch die Hüllblätter hindurch zu erfühlen, was eher schlecht als recht funktioniert.




Sehr viel Freude bereiten uns dieses Jahr die bunten (Roten) Rüben. Wir haben weiße, gelbe, orange, rot-weiß gestreifte und rote. Die Rüben selbst haben eine schöne Größe uns schmecken wunderbar süß. Je heller die Rübe desto süßer ist sie. Je dünkler, desto intensiver ist der erdige Rüben Geschmack. Für einen Salat mische ich gerne die verschieden farbigen Rüben um ein Bisschen von allem dabei zu haben.




Nachdem der Großteil unserer Zucchini-Pflanzen durch den Mehltau eingegangen ist, hatte ich die Hoffnung auf eigene Zucchini schon fast aufgegeben, allerdings gibt es eine Sorte die dem Wetter zum Trotz immer noch steht und Fruchtet. Es ist die Sorte Zephyr, die uns zu Beginn der Saison schon durch ihren ausgesprochen guten nussigen Geschmack und den geringen Wasserverlust beim kochen aufgefallen ist. Alles in allem also eine sehr empfehlenswerte Sorte, die wir auf alle Fälle wieder anbauen werden.


Besonders hübsch sieht unser Süßkartoffelfeld aus. Die kleinen Tagetes Pflänzchen die ich zu Beginn der Saison zwischen die Süßkartoffeln gesetzt hatte, haben das ganze Feld überwuchert und blühen so reich, dass es eine Freude ist. Ich hoffe mal, dass es den Süßkartoffeln darunter genauso gut geht und wir eine gute Ernte haben werden. Meine Idee war ja, dass die Tagetes Nematoden abhalten und somit die Süßkartoffeln schützen, mal sehen ob das wirklich so funktioniert. Aussehen tut es jedenfalls mal sehr hübsch. Sollte mein Plan aufgehen und schöne Süßkartoffeln hervorbringen, bin ich am Überlegen, nächstes Jahr auch Tagetes zwischen die Kartoffeln zu setzen.


Relativ spät in der Saison ist bei mir zu Hause in der Schale in der ich die Jungpflanzen vorgezogen habe noch eine kleine Pflanze aufgegangen. Offenbar war ein Same irgendwo daneben gefallen und hat sich entschieden trotz der widrigen Umstände zu wachsen. Ich habe die kleine Pflanze gemeinsam mit einer sehr spät aufgegangenen Litschitomate auf das Blumen und Kräuter Beet ganz am vorderen Ende der Parzelle gesetzt. Mit der Zeit hat sich herausgestellt, dass die unbekannte kleine Pflanze eine Erdkirsche ist. Während die anderen Erdkirschen nun schon aufgehört haben zu tragen, beginnt diese kleine Pflanze gerade damit. Nächstes Jahr muss ich die Erdkirschen versetzt anbauen um die Erntesaison ein wenig auszuweiten. Dieses Jahr freue ich mich über den kleinen Nachzügler der mich jetzt bald mit reifen Früchten beschenken wird.


Das die Erdkirschen Ihre reiche Fruchtproduktion nun eingestellt haben ist zwar schade, allerdings beginnen jetzt im Gegenzug die Andenbeeren zu reifen.


Geerntet haben wir in letzter Zeit auch Melothria, Melanzani, Paprika, Brokkoli, Karfiol, Kürbisse und eine Melone.







Der Großteil der Tomaten ist zwar an der Braunfäule eingegangen, allerdings gibt es immer noch ein paar Pflanzen die noch gesunde Früchte hervorbringen, allen voran die gelbe Wildtomate.


Unlängst hab ich auch wieder mal ein Gartenrundgang-Video gemacht.

Hier ist die Deutsche Version:


Hier ist die Englische Version:


Zum Abschied gibt es hier noch ein paar weitere Bilder.


















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